Das Fernsehen ist uns als Medium seit längerer Zeit bekannt. Bis heute, lassen sich Menschen von diesen Werbeformaten beeinflussen. In einem früheren Beitrag schrieb ich über die Vorteile der TV Werbung.
Was man sich von den TV-Formaten abschauen kann
Element: Vorschau auf eigene Inhalte
Umsetzung:
Es wird Werbung für eigene Angebote geschaltet, kurz bevor die Filme, Dokumentationen und Serienformate starten.
Eigene Integration:
- in YouTube Ads auf den eigenen Kanal aufmerksam machen
- in der Mitte oder am Ende von Beiträgen, relevanten anderen Content empfehlen
Element: Spannungsmoment vor der Werbepause
Umsetzung:
In Filmen und Serien werden ein oder mehrere Handlungsstränge gesponnen. Einer davon erzeugt einen Spannungsmoment. Etwas unerwartetes, wo wir sofort wissen möchten, wie es weitergeht. Hier in diesem Moment, wird die Werbepause gesetzt. Spannend wird es außerdem kurz vor Ende der Folge, damit man gespannt auf das was einen erwartet, beim nächsten mal wieder einschaltet.
Eigene Integration:
- Interesse weckendes Video. Wer mehr wissen möchte, hat sich per E-Mail einzutragen.
- Interesse weckende Landingpage. Neugierde wird erzeugt und Autorität wird bewiesen. Abschließend wird eine Einladung zu einem Webinar oder Online-Training platziert.
- Überschrift und erste Zeilen eines Beitrags sind sichtbar. Wer mehr lesen möchte, benötigt eine Mitgliedschaft (bspw. Abonnements bei Zeitungen)
Element: Werbeblock mit 30 Sekunden im Fernsehen
Umsetzung:
Der Zuschauer sieht sich den Spot an. Er könnte den Sender umschalten, den Ton auf „aus“ stellen oder den Fernseher ausschalten. Anders als online, gibt es hier keine Möglichkeit, die Werbung auszublenden. Außerdem wird die Werbung auf einem großen Bildschirm angezeigt, was anders wirkt, als eine Videoanzeige am Computer oder Smartphone.
Eigene Integration:
- Die Botschaft so gestalten, dass man die 30 Sekunden der Aufmerksamkeit erhält.
- Storytelling statt Werbemessage mit Handlungsaufforderung kommt online sicherlich besser an, und bringt höhere Konversions mit sich.
- Nutze die Zeit. 30 Sekunden sind ein gutes Zeitfenster um herauszufinden, ob das was du präsentierst, funktioniert und ob dem Nutzer sofort klar ist, warum es diesen Inhalt gibt und warum er ihn interessant finden soll (die Zeit, die dir hierfür tatsächlich bleibt, sind wenige Sekunden)
Die Zukunft der Werbeformate
- Unterhaltsam
- Humorvoll
- einen Lerneffekt beinhaltend
- (Reale) Storys beinhaltend
- Softselling (z. B. Empfehlung des Speakers eines YouTube- oder Podcast-Kanals)
Werbeformate im Fernsehen zeigen Dinge. Bestimmte Produkte könnte man so, ansonsten nicht präsentieren.
Beispiel:
- Ein Mann der sich rasiert,
- eine Frau die Tofifee für ihre Kinder vom Schrank holt,
- jemand der einen Versicherungsvergleich oder Kreditvergleich durchführt.
Die TV-Werbung hilft dabei, dass man ein Produkterlebnis besser verstehen, begreifen oder auffassen kann. Auch Gefühle, die mit dem Erlebnis in Verbindung stehen, können in die Werbebotschaft mit einfließen. (Positiver Tonfall, Lächeln der Schauspieler im Werbespot)
TV Werbung nimmt einen Raum ein, den andere Medien in dieser Form nicht erreichen können.
Die Entwicklung der Medienwelt geht weiter
Die klassische Werbung stirbt nicht weg. Sie strahlt Professionalität aus. Bspw. wenn BMW oder Mercedes, ihre Werbung in einer Zeitschrift auf einer vollen Seite abdrucken. Manche Marken brauchen diesen Raum.
Im digitalen Zeitalter denke ich, dass wieder mehr Menschen aufgrund der enormen Bandbreite an Informationen die verfügbar sind, sich eine Aufbereitung wünschen. Was man physisch in der Hand hält, kann man nicht verändern. Man wird auch nicht abgelenkt. Das gibt Menschen Sicherheit.
Die TV-Werbung wird bspw. redaktionell von den Sendern, vor Ausstrahlung überprüft. Bestimmte Angebote werden abgelehnt, falls sie dem Image der Rundfunkanstalt schaden würden. TV-Werbung bedeutet auch: Dieser gezeigten Marke kann man vertrauen.
Was für Verlage ein Tipp ist, ist dass sie eigene Angebotsformate entwickeln.
Fachzeitschriften und Portale mit hoher Kompetenz in einem Bereich, sollten ihre Erfahrung und Expertise dazu nutzen, ihre Angebote zu erweitern. Von Finanzen.net war es ein kluger Schachzug, eine Trading-Plattform im eigenen Branding zu integrieren. Gebührenfreies Handeln wird dadurch möglich. Quelle: https://www.finanzen.net/zero/
Fernsehsender investieren auch in digitale Ausstrahlungsformate auf YouTube. Die öffentlich rechtlichen Medienanstalten betreiben bspw. den YouTube-Kanal Y-Kollektiv.
Die Rundfunkanstalten wachsen in die neuen Medienwelten hinein
Wenn die Zielgruppe sich online bewegt, verändert sich das Konsumverhalten. Die öffentlichen und privaten Rundfunkanstalten passen sich an diese Veränderungen an.
Wenn junge Menschen bspw. bevorzugt Instagram nutzen, könnten Rundfunk-Anstalten, zukünftig vermehrt Instagram-Profile oder Podcast-Kanäle betreiben, um ihren Beitragszahlern weiterhin ein Angebot zu liefern, was diese interessiert und anspricht.
Früher verschafften sich die Redakteure über das Radio, die Printmedien und das Fernsehen Gehör. Heute wird z. B. getwittert, auf Instagram gepostet und es werden interessante Videos auf YouTube hochgeladen.
Redakteure und ihr Team dahinter, wirken im Jahre 2022 anders, als in den 90er Jahren. Sie passen sich an die Medien an, welche die Masse der Menschen gerade nutzen, um sich zu vernetzen und zu informieren.