Geld verdienen ist einfach geworden. Zumindest heißt es das, an manchen Stellen. Ich sehe kaum Kritik dazu. Allerdings Anwälte, die präsent sind, wenn nach „[Coachname] Kritik“ gesucht wird. Es geht auf den Websites von Verbraucherschützern und Anwälten darum, wie man aus diesen Coaching Verträgen aussteigen kann.
Die meisten Coaching sind nicht als Fernlehrgang einzuordnen, weshalb ein Rücktritt vom Kauf möglich sein kann. Besonders dann, wenn die Preise bei mehreren tausend Euro liegen.
4 Gründe, warum Coaching nicht die Lösung für Dich sein könnte
Coaching wird oft als Allheilmittel für persönliche und berufliche Probleme dargestellt. Aber schauen wir uns mal genauer an, warum Du vielleicht zweimal nachdenken solltest, bevor Du Zeit und Geld in ein Coaching investierst.
1. Coaching ist beliebig geworden
Der Begriff "Coaching" ist heute so diffus wie nie. Business Coaching, Life Coaching, Immobilien-Coaching – die Liste ist endlos. Aber was bedeutet Coaching überhaupt noch? Stell Dir vor, Du gehst ins Schuhgeschäft, fragst nach Turnschuhen, und man bringt Dir Gummistiefel, weil die ja auch "irgendwie an die Füße passen". Genau so fühlt sich der Coaching-Markt gerade an: alles und nichts. Und genau diese Beliebigkeit führt dazu, dass Coaching oft austauschbar und am Ende auch uninteressant wird.
2. Tolle Idee, aber keiner will’s wirklich
Mal ehrlich: Wer nutzt Coaching überhaupt? Laut einer Umfrage bieten 26 % der Unternehmen Coaching für ihre Mitarbeiter an. Klingt gut, oder? Aber Achtung: Nur 7 % der Mitarbeiter interessieren sich tatsächlich dafür. Der Rest? Keine Lust, keinen Bedarf. Ein Produkt, das kaum einer haben will, kann noch so toll sein – es wird am Ende irrelevant.
3. Ein Markt, der sich selbst auffrisst
Viele Coaches leben nicht davon, Dich oder andere zu coachen, sondern davon, neue Coaches auszubilden. Klingt ein bisschen wie ein Schneeballsystem, oder? Der Markt kannibalisiert sich, weil es einfach nicht genug echte Kunden gibt. Fast 50 % der Coaches verdienen weniger als ein Viertel ihres Einkommens mit Coaching. Was sagt das über eine Branche, die sich selbst ständig als „wachsend“ darstellt?
4. Coaching geht "Inhouse"
Immer mehr Unternehmen holen sich Coaching-Kompetenz ins eigene Haus. Führungskräfte werden zu Coaches ausgebildet, interne Pools aufgebaut – das spart Geld und Zeit. Gleichzeitig übernehmen Krankenkassen und Arbeitsagenturen Bereiche, die früher externe Coaches bedient haben. Kurz gesagt: Der externe Coaching-Markt wird immer kleiner.
Was heißt das für Dich?
Coaching kann Dir helfen – wenn Du den richtigen Coach findest und ein klar definiertes Ziel hast. Aber der Markt ist überlaufen, und die Qualität schwankt extrem. Wenn Du nicht genau weißt, was Du willst, könntest Du schnell enttäuscht werden.
Hinterfrage deshalb kritisch: Brauchst Du wirklich einen Coach? Oder reicht vielleicht ein klares Ziel, ein guter Plan und ein starker Wille?
Die Erfahrung von Dennis
Dennis' Coaching-Erfahrung: Große Erwartungen, bittere Enttäuschung
Dennis wollte mehr aus seinem Leben machen. Sein Job war sicher, sein Alltag geregelt – aber das reichte ihm nicht. Er suchte nach Veränderung, nach Inspiration, um sich weiterzuentwickeln. Doch anstatt Antworten zu finden, machte er eine Erfahrung, die ihn bis heute kritisch auf den Coaching-Markt blicken lässt.
Auf der Suche nach Orientierung entschied sich Dennis, ein teures Coaching-Programm zu buchen. Der Coach war bekannt, die Versprechen groß: Ein "Erfolgs-Modell", das ihm helfen sollte, sein eigenes Business aufzubauen und endlich Klarheit zu gewinnen. Der Vertrag? Stolze 2500 Euro pro Jahr – und eine Bindung von vier Jahren. Trotz anfänglicher Zweifel ließ sich Dennis überreden.
Er hatte die Kündigung schon geschrieben und sogar abgeschickt. Aber der Coach melde sich nochmal und konnte Dennis dazu überreden, die Kündigung zurückzunehmen.
Statt Inspiration: Fertige Webinare und To-Do-Listen
Doch was Dennis dann erwartete, hatte wenig mit seinen Hoffnungen zu tun. Statt individueller Unterstützung gab es vorproduzierte Online-Kurse und To-Do-Listen. Sein persönlicher Ansprechpartner war zwar da, aber die versprochene Hilfe bei der Ideenfindung blieb aus. „Ich wusste vorher nicht, was mein Produkt sein könnte – und nach dem Coaching wusste ich es immer noch nicht,“ sagt Dennis enttäuscht.
Den Star-Coach, wegen dem er sich für das Programm entschieden hatte, bekam Dennis nie zu Gesicht. Irgendwann verschwand auch sein persönlicher Coach, und Dennis musste sich einen Anwalt nehmen, um aus dem Vertrag herauszukommen.
"Es wird mit deiner Unwissenheit gespielt"
Dennis fühlte sich manipuliert: „Wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, aber etwas verändern möchtest, wird genau damit gespielt.“ Heute ist er sicher: Das Coaching war sein Geld nicht wert. „Es wird dir ein fertiges Geschäftsmodell verkauft, aber echte Unterstützung, um deinen eigenen Weg zu finden, gibt es nicht.“
Sein Fazit? Coaching kommt für ihn nicht mehr infrage.
Dennis hat erkannt, dass er seine Ziele allein erreichen kann – ohne teure Verträge und fragwürdige Versprechen.
Anwälte empfehlen - Deine Rechte und was du tun kannst.
Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar. Coaching-Verträge wie der von Dennis sind nicht selten rechtlich angreifbar. Laut Anwälten kann es sich dabei um eine Art Vertragsfalle handeln, die verschiedene Schwachstellen hat. Wichtig ist: Du solltest auf keinen Fall ungeprüft zahlen, sondern Deine Rechte nutzen.
Diese Schritte kannst Du unternehmen
- Vertrag anfechten:
Du kannst den Vertrag wegen arglistiger Täuschung oder Irrtums anfechten. - Widerruf:
Nutze Dein Widerrufsrecht, falls der Vertrag noch in der Frist liegt.
Kündigung: Außerordentlich und hilfsweise zum nächstmöglichen Zeitpunkt kündigen. - Rechtliche Mängel prüfen:
Oft verstoßen solche Verträge gegen das Fernunterrichtsschutzgesetz (FernUSG) oder sind sittenwidrig. Das könnte sie rechtlich unwirksam machen. - Alles schriftlich:
Schicke alle Erklärungen schriftlich per Einwurfeinschreiben – so hast Du später Nachweise.
Ein erfahrener Anwalt kann Dir helfen, die genaue Lage zu prüfen und taktisch vorzugehen. Unterschätze nicht, wie wichtig es ist, von Anfang an gut vorbereitet zu sein und Forderungen klar zurückzuweisen.
Falls Du Dir unsicher bist, lohnt sich eine rechtliche Beratung – lieber einmal investieren, als in eine teure Vertragsfalle zu geraten!
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Liebe Grüße
Matthias
Quellen:
- Weiterbildungsmarkt.net - Warum die Coaching Falle platzen wird
- JustAnswer.de - In die Coaching-Falle getappt
- deutschlandfunknova - Coaching-Abzocke: "Mit Leuten, die keinen Plan haben, wird gespielt"